Vielen Internetnutzern ist das kleine orangene „Feed“ Logo bekannt, doch viele wissen nicht, was sich dahinter verbirgt. In diesem Artikel wollen wir genau diesen Leuten RSS vorstellen und vorallem auf die vielen Vorteile eingehen.
Was ist RSS?
Obwohl es sich hier eigentlich um die Abkürzung für RDF Site Summary handelt, wird RSS oft auch als Kurzform für Really Simple Syndication verwendet: Beides sind Oberbegriffe für verschiedene Arten von Webfeeds. Bei diesen Feeds handelt es sich um Dateien, deren Aufbau dem von „normalen“ HTML-Seiten, wie man sie überall im Internet findet, in etwa vergleichbar ist. Im Gegensatz zu den klassischen Webseiten sind RSS-Feeds jedoch für Inhalte gedacht, die regelmäßig ― oft sogar mehrmals täglich ― aktualisiert werden. Typische Einsatzgebiete für RSS sind daher beispielsweise Nachrichtenseiten, Blogs oder Podcasts, bei denen der Benutzer auf dem Laufenden gehalten werden möchte, ohne dafür immer wieder die Webseite aufrufen zu müssen. Neben RSS ist auch das Atom-Format weit verbreitet. Die Unterschiede zu RSS sind eher technischer Natur, und die meisten Feedreader können mit beiden Formaten umgehen.
Um die Vorteile eines RSS-Feeds nutzen zu können, sollte dieser abonniert werden: Grundsätzlich funktionieren solche Abonnements mit den meisten gängigen Browsern und E-Mail-Programmen, teilweise auch mit Audio-Playern wie iTunes oder Winamp ― letztere eignen sich, um sich Podcasts anzuhören und über die neuesten Folgen informiert zu werden. Falls die Programme den Umgang mit RSS nicht schon von Haus aus beherrschen, können entsprechende Add-ons nachinstalliert werden. Darüber hinaus gibt es spezielle Feedreader, die vor allem für die Verwaltung größerer Zahlen von Abonnements geeignet sind. Onlinedienste wie Google Reader ermöglichen es, RSS-Feeds über mehrere Geräte hinweg im Überblick zu behalten: Die Informationen darüber, welche Feeds der Benutzer abonniert und welche Artikel in diesen Feeds er bereits gelesen hat, werden hier auf einem Server gespeichert.
Funktionsweise von RSS
Bei einem RSS- oder Atom-Feed handelt es sich um eine XML-Datei ― ganz normalen Text also, der, ähnlich wie in einer HTML-Datei, mit verschiedenen Auszeichnungen versehen wurde. An diesen Auszeichnungen kann der Feedreader zum Beispiel erkennen, wann ein Feed aktualisiert wurde oder wer der Autor eines Artikels ist, oder es können Grafiken, Audiodateien oder Links eingebunden werden. Der Feedreader ― häufig wird übrigens auch die Bezeichnung „Feed-Aggregator“ verwendet ― dient nicht nur dazu, die Abonnements im Überblick zu behalten, sondern speichert auch Informationen darüber, welche Artikel bereits gelesen und welche zum späteren Lesen markiert wurden, und kann ältere ungelesene Artikel nach einiger Zeit automatisch löschen.
Neben einer Übersicht über die abonnierten Feeds listet ein Feedreader typischerweise die Überschriften aus dem Feed auf, der gerade ausgewählt ist. Ein Klick auf eine dieser Überschriften zeigt eine Zusammenfassung des Artikels an, und über einen weiteren Klick kann der komplette Artikel geöffnet werden: Je nachdem, welcher Reader verwendet wird, funktioniert das entweder direkt im Programm, oder es wird ein externes Browserfenster geöffnet. Manche Feeds enthalten auch gleich den ganzen Artikel statt einer Zusammenfassung ― so werden dem Benutzer einige Mausklicks und das häufige Wechseln zwischen Feedreader und Browser erspart.
Wie abonniere ich einen RSS-Feed?
Die Liste der Programme, die mit RSS-Feeds umgehen können, ist kaum überschaubar, und wie das Abonnement eines Feeds gehandhabt wird, ist von der jeweiligen Software abhängig. (Wir haben eine Liste mit RSS Reader auf unserer Seite!) Grundsätzlich ist jedoch in all diesen Programmen irgendwo ein Menüpunkt oder ein Button zu finden, über den sich ein neuer Feed zu der Liste der Abonnements hinzufügen lässt. Hier braucht nur noch die Adresse der RSS- oder XML-Datei eingefügt zu werden, über die der Feed zu finden ist ― fertig! Um an diese Adresse zu kommen, muss sie vorher im Webbrowser mit der rechten Maustaste in die Zwischenablage kopiert werden.
Browser können angewiesen werden, RSS-Feeds grundsätzlich mit einem bestimmten Programm zu öffnen, oft lassen sich Feeds jedoch auch direkt im Browser betrachten und abonnieren. Der Internet Explorer öffnet Webfeeds beispielsweise in einer speziellen Ansicht und fragt ganz oben auf der Seite, ob dieser Feed abonniert werden soll. Die Liste der abonnierten Feeds wird in einer Seitenleiste angezeigt. In Firefox gibt es die sogenannten „Dynamischen Lesezeichen“: Hier wird für jeden Artikel in einem RSS-Feed ein neues Lesezeichen angelegt, sodass über das Firefox-Menü auf abonnierte Feeds zugegriffen werden kann. Google Chrome bringt keine Funktionen für RSS-Feeds mit ― diese müssen erst über ein Add-on nachinstalliert oder es muss eine andere Software verwendet werden. Der Einsatz eines Feeds kann exemplarisch im Wärmepumpentrockner Test bei wärmepumpentrockner.de angesehen werden. Für Besucher hat der Einsatz eines RSS-Feeds dort nur Vorteile.
Vorteile von RSS
– Immer auf dem Laufenden bleiben: Die Artikel in einem RSS-Feed werden so lange gesammelt, bis sie entweder gelesen wurden oder veraltet sind ― interessante Artikel können auch zum späteren Lesen markiert werden. Gerade bei häufig besuchten Seiten, die regelmäßig aktualisiert werden, ist es damit nicht mehr notwendig, immer wieder selbst nach Updates zu schauen. Auch Artikel, die schon mehrere Wochen oder Monate alt sind, können im Feedreader noch gefunden werden.
– Gezielt über die eigenen Interessen informieren lassen: Oft sind es gleich mehrere RSS-Feeds, die beispielsweise auf den Webseiten von Tageszeitungen zu finden sind. So ist es möglich, sich bei einer Zeitung nur über Sport, bei einer anderen über Politik und Wirtschaft und bei einer dritten über das gesamte Nachrichtenangebot auf dem Laufenden halten zu lassen ― je nach persönlichem Interesse. Auch Suchergebnisse zu einem bestimmten Thema lassen sich sich bei manchen Anbietern per RSS-Feed abonnieren.
– Keine Folgen mehr verpassen: Bei Audio- oder Video-Podcasts wird sofort Bescheid gegeben, wenn eine neue Folge online gestellt wurde. Auf Wunsch können die Folgen zum späteren Anschauen oder Hören heruntergeladen werden, und häufig beherrscht die für diesen Zweck angebotene Software auch die Synchronisation mit einem Smartphone oder einem Tablet-PC.
– Keine Angabe einer E-Mail-Adresse nötig: Anders als bei einem Newsletter braucht beim Abonnement eines RSS-Feeds keine E-Mail-Adresse angegeben zu werden ― es besteht somit auch keine Gefahr, dass die Adresse für Werbezwecke missbraucht wird. Auch das Abbestellen eines Webfeeds ist eine Sache von nur zwei oder drei Mausklicks.
– Bessere Vernetzung von Webseiten: Der RSS-Feed einer Webseite lässt sich ohne großen Aufwand in andere Seiten einbinden. Webmaster haben dadurch zum Beispiel die Möglichkeit, auf ihrer Seite aktuelle Nachrichten anzuzeigen, und der Anbieter des RSS-Feeds profitiert von den Klicks, die er dadurch bekommt.
– Aktuelle Nachrichten stets im Überblick: Zu der Software, die mit RSS-Feeds umgehen kann, gehören auch Gadgets für den Windows-Desktop, Apps für das Smartphone und Dashboard-Widgets für Mac OS X. So können Nachrichten an unauffälliger Stelle angezeigt und nebenbei verfolgt werden, ohne dass dafür ein Browser offen sein muss.
– Artikel ohne Ablenkung lesen: Viele Anbieter stellen statt einer kurzen Zusammenfassung gleich die kompletten Artikel in ihren RSS-Feed. Diese bestehen dann aus einer einfachen Textversion, die vielleicht ein paar Grafiken enthält, aber um Beiwerk wie Navigationselemente oder Flash-Inhalte reduziert wurde ― ideal für Leser, die ausschließlich am Inhalt interessiert sind.
– Über neue Beiträge in Online-Foren informiert werden: Auch viele Diskussionsforen im Internet bieten RSS-Feeds an. Je nach Interesse können einzelne Diskussionen oder ganze Foren abonniert werden: So brauchen sich die Benutzer nicht mehr einzuloggen, um zu schauen, ob jemand einen neuen Beitrag verfasst hat, sondern können sich bequem per Webfeed darüber informieren lassen.
Kleine Einführung in die Geschichte von RSS
Nachdem es bereits Mitte der 1990er Jahre Versuche gegeben hatte, das WWW durch Newsfeeds benutzerfreundlicher zu machen, wurde RSS im Jahr 1999 für die Öffentlichkeit freigegeben. Der Anbieter der ersten RSS-Version war Netscape, damals noch einer der größten Browser-Hersteller, der sich jedoch schon bald aus der Entwicklung zurückzog. Diese fand in den folgenden Jahren gleichzeitig bei UserLand Software und der RSS-DEV Working Group statt, und im Jahr 2003 erschien die Version 2.0 der RSS-Spezifikation. Im selben Jahr wurde eine erste Version des Konkurrenzformats Atom an die Öffentlichkeit gebracht ― bis zur Version 1.0 dauerte es noch bis 2005.
2005 war auch das Jahr, in dem Apples Safari-Browser RSS-Unterstützung bekam. Microsofts Internet Explorer sowie Outlook konnten bereits mit Webfeeds umgehen, und ungefähr zu dieser Zeit wurde das orangefarbene Icon gebräuchlich, das heute allgemein mit RSS- und Atom-Feeds assoziiert wird. Fast alle größeren Webseiten und Blogs bieten heute einen oder mehrere solcher Feeds an.
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